
Ehrungen:
John-Rittmeister-Medaille
Die John-Rittmeister-Medaille
Die Gesellschaft für Ärztliche Psychotherapie (GÄP) hegt ab den 1970er Jahren den Wunsch, herausragende Mitglieder und Funktionäre aus ihren Reihen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste in der Psychotherapie und Sozialpsychiatrie zu würdigen. Diesem Wunsch folgend wird die John-Rittmeister-Medaille ab 1979 insgesamt einundzwanzigmal an Ärztinnen und Ärzte verliehen. Die erste Medaille erhält Eva Rittmeister, die Ehefrau des Psychoanalytikers John Rittmeister.
John F. Rittmeister wird 1898 in Hamburg geboren und bildet sich zum Nervenarzt aus. Er arbeitet zunächst in der Schweiz, wechselt dann 1938 in die Nervenklinik Waldhaus in Berlin. Ab 1939 leitet er eine Poliklinik für Psychotherapie in Berlin-Nikolassee. In Berlin lernen er und seine Frau Eva 1941 das gegen die Nationalsozialisten ankämpfende Ehepaar Schulze-Boysen kennen. Rittmeister wird Mitglied einer von Harro Schulze-Boysen angeführten Widerstandsgruppe. Im September 1942 werden John Rittmeister und seine Ehefrau verhaftet, er wird 1943 zum Tod verurteilt, seine Ehefrau bis April 1945 inhaftiert.

Die John-Rittmeister-Medaille wurde offiziell einundzwanzigmal an folgende Preisträger verliehen:
Eva Rittmeister (1979), Alexander Mette (1979), Karl Leonhard (1979), Harro Wendt (1979), Christa Kohler (1979), Irene Blumenthal (1980), Kurt Höck (1980), Gerhard Klumbies (1980), Alfred Katzenstein (1980), Hans-Walter Crodel (1982), Hans Marchand (1982), Hans Szewczyk (1983), Hans Schaeffer (1985), Wolfgang Rittmeister (1988), Werner Dummer (1989), Hermann Fried Böttcher (1989), Werner Blum (1989), Dieter Seefeld (1989), Michael Geyer (1992), Hans-Joachim Maaz (1993), Günter Plöttner (1994)


Quellen und Literatur
Gedenkstätte Deutscher Widerstand (o.D.). John Rittmeister. https://www.gdw-berlin.de/vertiefung/biografien/personenverzeichnis/biografie/view-bio/john-rittmeister/?no_cache=1, abgerufen am 09.05.25.
Geyer, M. (Hrsg.) (2011). Psychotherapie in Ostdeutschland: Geschichte und Geschichten 1945–1995. Vandenhoeck & Ruprecht.
Lockot, R. (o.D.). Chronik zur Geschichte der Psychotherapie und zur Psychoanalyse von 1918 bis 1975. https://dgpt.de/ueber-uns/geschichte-der-dgpt/psychoanalyse-1918-1975, abgerufen am 09.05.25.