
Akteur

OMR Dr. med. Gerhard di Pol (1932–2020)
Arzt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Facharzt für Psychotherapie, Gesprächspsychotherapeut
Gerhard di Pol war am Aufbau einer Psychotherapieeinrichtung in der Großpoliklinik Nord in Leipzig beteiligt. Er war einer der wichtigsten Vertreter der Gesprächspsychotherapie und Hypnose in der DDR und entwickelte die „Integrative Gesprächspsychotherapie“ mit.
Porträt
1932 | geboren 14. Januar |
bis 1957 | Medizinstudium und Promotion in Leipzig |
ab 1961 | praktisch ausschließlich psychotherapeutisch tätig |
1963 | Facharzt für Neurologie und Psychiatrie |
1963-1969 | Oberarzt an der damaligen Neurologisch-Psychiatrischen Klinik der Karl-Marx-Universität Leipzig |
1969-1990 | zunächst Abteilungsleiter und ab 1980 ärztlicher Direktor der Fachpoliklinik für Psychotherapie (bzw. Poliklinik Nord) der Stadt Leipzig |
1971-1976 | Vorstandsmitglied der Gesellschaft für ärztliche Psychotherapie (GÄP), der Sektion Gruppentherapie und AG Konzentrative Entspannung, Sektion Autogenes Training/Hypnose und der Regionalgesellschaft Leipzig |
ab 1974/75 | Gesprächspsychotherapeutisch arbeitend |
1976 | Veröffentlichung „Fibel für autogenes Training“ in Zusammenarbeit mit W. König und G. Schaeffer |
ab 1978 | Entwicklung des psychotherapeutischen Systems „Integrative Gesprächspsychotherapie“ durch Integration erlebensaktivierender Verfahren in die Gesprächspsychotherapie |
1979 | Ernennung zum Medizinalrat |
1980 | Facharzt für Psychotherapie |
1983 | Arbeit in Veröffentlichung „Taschenbuch psychiatrischer Therapie“, herausgegeben von O. Bach und H. Weise |
1986 | Leitung eines Symposiums zur Gruppen-Gesprächspsychotherapie sowie Arbeit in Veröffentlichung „Forschung und Praxis in der Gruppen-Gesprächspsychotherapie (GGT), herausgegeben von I. Frohburg, in Zusammenarbeit mit B. Thomas und K. Weise |
Nach der friedlichen Revolution: erster Vorsitzender des Ärztebund Marburger Bund Sachsen, Tätigkeit als Medizinjournalist, Repräsentant des Deutschen Ärzteblattes für die neuen Bundesländer | |
2020 | gestorben |
Auswahl Publikationen bis 1989
Di Pol, G., Starke, H. (1966). Zur mehrdimensionalen Therapie vasovegetativer Störungen. in: Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie, Bd. 4/5, S. 231-243.
Di Pol, G. (1968). Zu einigen Methoden der Relaxationsbehandlung. in: Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie, Bd. 20(3), S. 112-117.
König, W., di Pol, G., & Schaeffer, G. (1976). Fibel für autogenes Training: Anleitung für Übende.
Hauschild, H. J., Müller, S., & di Pol, G. (1978). Zur Problematik der Indikation für die Regulative Musiktherapie bei der Behandlung von Neurosen und funktionellen Beschwerden. in: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, S. 225-230.
König, W., di Pol, G., & Schaeffer, G. (1983). Autogenes Training: ein Grundriss. Jena: Fischer.
Di Pol, G. (1988). Gesundheitsvorsorge in der ärztlichen Praxis. Autogenes Training und ergänzende Aktivitäten, 1. Auflage.
Auswahl Publikationen nach 1989
Di Pol, G. (1991). Integrative Gesprächspsychotherapie. in: Finke, J. & Teusch, L. (Hrsg.), Gesprächspsychotherapie bei Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen. Neue Entwicklungen in Theorie und Praxis. Heidelberg: Asanger.
Di Pol, G. (1991). Pflichtberatung: Meinungsvielfalt in den neuen Ländern. in: Deutsches Ärzteblatt, Bd. 88/17, S. 1457-1563.
Dauth, S., di Pol, G. (1992). Psychiatrie und Staatssicherheit — Am Fuß des Aktenbergs: Viele Vorwürfe, wenig Beweise. in: Deutsches Ärzteblatt, Bd. 5.
Di Pol, G. (2011). Von der psychotherapeutischen Abteilung der Poliklinik Nord zur Fachpolitik für Psychotherapie der Stadt Leipzig – Eine Entwicklung über drei Jahrzehnte. in: Geyer, M. (Hrsg.), Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten 1945-1995. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 400-402.
Quellen und Literatur
BArch, DQ 123/10.
BArch, MfS, BV Leipzig, Abt. XII, AOPK 1571/79 „Nord“.
Marburger Bund. (2025, 9. Juli). Über uns. https://www.marburger-bund.de/sachsen/landesverband/ihr-verband/ueber-uns
Geyer, M. (2011). Autorenkurzbiografien. In M. Geyer (Hrsg.), Psychotherapie in Ostdeutschland: Geschichte und Geschichten 1945–1995 (S. 871–893). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.