Nervenklinik
der Medizinischen Akademie Magdeburg

Eröffnung und Entwicklung der Nerven- und Psychiatrieabteilungen

Im Jahr 1891 eröffnet die Sudenburger Krankenanstalt eine Irrenabteilung (Abb. 1). 1929 gründet Heinrich Pette eine eigenständige Nervenklinik. 1944 wird ein großer Teil der Nervenklinik zerstört; der Wiederaufbau erfolgt unter Klinikleiter Steinkopff, der bis 1954 Direktor bleibt. 1952 gründet er eine Kinderpsychiatrische Abteilung. 1955 wird die Elektroenzephalographie in die Klinik eingeführt.

Akademische Entwicklung und Lehrverpflichtungen

Mit der Gründung der Medizinischen Akademie Magdeburg im Jahr 1954 übernimmt die Klinik neben den klinischen Routineaufgaben auch Lehrverpflichtungen (Abb. 2). 1955 wird Hugo von Keyserlingk auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Neurologie und Psychiatrie berufen, was den Übergang von der Städtischen Nervenklinik zur akademischen Institution markiert. Ab 1958 prägt Karl Herbert Parnitzke die weitere akademische Entwicklung, insbesondere im neuroradiologischen Bereich. Er gründet eine neuroradiologische Abteilung, Abteilungen für Klinische Neurophysiologie und Neurochemie sowie eine Abteilung für klinische und experimentelle Psychologie. Zudem etabliert er eine interdisziplinäre nuklearmedizinische Arbeitsgemeinschaft mit der Radiologischen Klinik. Zwischen 1960 und 1968 ist Parnitzke gleichzeitig Direktor des Bezirkskrankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Haldensleben und setzt sich gemeinsam mit der Uchtspringer Einrichtung für neue psychiatrische Versorgungsstrukturen im Bezirk Magdeburg ein, was sich jedoch als schwierig gestaltet.

Umstrukturierungen und neue Schwerpunkte in der Klinik

Nach der Emeritierung von Parnitzke wird 1975 Gert-Eberhard Kühne als Klinikdirektor berufen. In dieser Zeit erfolgt eine Umstrukturierung der Nervenklinik: 1976 entstehen eine Klinik für Neurologie, geleitet von Rolf-Dieter Koch, sowie eine Klinik für Psychiatrie und Neurologie des Kindes- und Jugendalters unter Helene Klepel. Die psychiatrische Forschung verschiebt sich mit Kühne auf die Anwendung verschiedener Psychopharmaka. Nach seiner Berufung an die Universität Jena wird Koch 1983 Klinikleiter, wobei sich die Forschungsschwerpunkte zunehmend auf die Neurologie verlagern.

Quellen

https://kpsy.med.ovgu.de/Karriere/Klinik/Geschichte.html (08.07.2025).

Bildlegenden:

1: Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Haus 1 (heutiger Zustand), wurde 1891 als Nervenklinik erbaut, Quelle:

https://www.med.ovgu.de/Presse/Presse/Pressebilder/Historie/Einzelne+H%C3%A4user+_+fr%C3%BCher-begin-0-next-50-p-31584.html (08.07.2025).

2: Neubau des Zentralen Hörsaals, Medizinische Akademie Magdeburg 1955, Quelle: BArch, Bild 183-32745-0002.

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