Bezirkskrankenhaus
für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf

Eröffnung der Einrichtung

1912 öffnet die „Königlich-Sächsische Heil- und Pflegeanstalt Arnsdorf“ ihre Türen, um Patienten aufzunehmen und zu behandeln (Abb. 1).

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs werden tausende Patienten im Rahmen des „Euthanasie“-Programms getötet, unter anderem durch Deportationen nach Pirna-Sonnenstein. Nach 1945 nutzt die Rote Armee die Gebäude, bevor sie ab 1946 wieder der klinischen Versorgung dienen.

Fortschritte unter neuer Leitung

1950 übernimmt Heinrich Stoltenhoff die Leitung, gründet die erste psychiatrische Poliklinik und 1958 erfolgt eine Umbenennung zu „Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Arnsdorf“. Eine Fachschule zur Ausbildung von Pflegepersonal ergänzt die Institution.

Entwicklung von
Behandlungsansätzen

Die Einführung der Psychopharmaka Mitte der 1950er Jahre führt zu wichtigen Veränderungen, wie der Reduzierung von Isolierzellen und Entfernung der Gitter von Fenstern. Die Einrichtung entwickelt spezialisierte Stationen für Demenzkranke und Suchtabhängige (Abb. 2), sowie psychotherapeutische Angebote wie Gruppentherapien und Verhaltenstherapien.

Herausforderungen und Neubeginn

Obwohl diagnostische und therapeutische Möglichkeiten wachsen, bleibt die bauliche Substanz und personelle Ausstattung problematisch. Ein ganzheitliches therapeutisches Konzept wird im Rahmen der bestehenden Herausforderungen angestrebt. 1991 wird die Einrichtung Teil des Freistaates Sachsen und eröffnet neue Perspektiven für die Zukunft. Die Klinikleitung unter Hans Bach fordert Ende 1991 die Bevölkerung auf, mögliche Verstöße zu DDR-Zeiten, wie etwa gegen das Einweisungsgesetz zu melden.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsisches_Krankenhaus_Arnsdorf (08.07.2025).

https://www.skh-arnsdorf.sachsen.de/fileadmin/user_upload/arnsdorf/pdf/100jahre.pdf (08.07.2025).

Bildlegenden:

1: Bezirksfachkrankenhauses Arnsdorf, Haus A1, Bauaufmaß vor der Sanierung, 31.07.1992. Quelle: Jörg Blobelt – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=130345336

2: Bericht über die Behandlung des chronischen Alkoholismus im Bezirkskrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf. Quelle: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie 33 (79); S. 395.

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