Ehrungen:
Der Rudolf-Virchow-Preis

Rudolf Virchow wird am 13. Oktober 1821 im heutigen Polen geboren. Er wird Arzt und Politiker, beteiligt sich als Demokrat an der Märzrevolution 1848 und fordert, dass für die breite Bevölkerung Gesundheitsinstitutionen etabliert werden. Aufgrund seiner politischen Betätigung verliert er zunächst seine Arbeit, wird dann aber 1849 auf den ersten Lehrstuhl für Anatomie in Deutschland in der Stadt Würzburg berufen, 1856 folgt der Wechsel an die Berliner Universität. 1858 veröffentlicht er eine Schrift zur Abkehr von der Säftelehre und erklärt stattdessen, dass Krankheiten auf Körperzellveränderungen beruhen. Er stirbt am 5. September 1902 in Berlin.

Im Jahr 1960 wird die Vergabe des Rudolf-Virchow-Preises im Gesetzesblatt der DDR bekanntgegeben. Es handelt sich um eine staatliche Auszeichnung für herausragende Leistungen in „der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur“ oder „der medizinischen Methodologie, der Medizintechnik und der Arzneimittelproduktion“. Dabei bildet das Ministerium für Gesundheitswesen einen Ausschuss und verleiht die „Etui-Medaille, eine Urkunde und eine Geldprämie“. Vergeben wird der Preis jeweils am 13. Oktober, dem Geburtstag Rudolf Virchows, zwischen 1960 und 1989. Als einzige Psychotherapeutin erhält Helga Hess den Preis 1979 für ihre Arbeit zur Kinderpsychotherapie und zum Siebtestverfahren.

Quellen und Literatur

Eckelmann, S. (2014). Rudolf Virchow 1821-1902, in: Lemo, abgerufen unter: https://www.dhm.de/lemo/biografie/rudolf-virchow.

Geyer, M. (Hrsg.) (2011). Psychotherapie in Ostdeutschland: Geschichte und Geschichten 1945–1995. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik 30. November 1960
Teil II Nr. 42, abgerufen unter: www.reichsgesetzblatt.de.