Akteur

Prof. Dr. med. habil. Erdmuthe Fikentscher

Prof. Dr. med. habil. Erdmuthe Fikentscher

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, Lehranalytikerin

 

Erdmuthe Fikentscher ist zunächst als Oberärztin und Dozentin tätig und wird im Jahr 1992 zur Universitätsprofessorin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ernannt. Im darauffolgenden Jahr, 1993, übernimmt sie die Stelle als Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, welche sie bis einschließlich 2007 innehat. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen leistete sie einen erheblichen Beitrag zur Einführung der Psychotherapie als methodenübergreifendes, integratives und interdisziplinäres Fachgebiet der Medizin an der „Universitätsnervenklinik Halle“. Sie setzt sich, unter anderem mit Heinz Hennig, für die Weiterentwicklung und Etablierung des Verfahrens des Katathymen Bilderlebens sowie für Einzeltherapien auf der Grundlage tiefenpsychologischer Erkenntnisse ein. Ab 1994 hat sie zusätzlich die Position als Prorektorin für Forschung inne. Seit 2017 arbeitet sie als ambulante Mitarbeiterin für Psychotherapie und Psychoanalyse. Erdmuthe Fikentscher zählt zu den Gründungsmitgliedern der Mitteldeutschen Gesellschaft für Katathym-Imaginative Psychotherapie (MGKB).
 

Porträt

1941geboren in Halle
Medizinstudium in Halle, anschließende Spezialisierung auf Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin
bis 1989Oberärztin und Dozentin an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLH-W)
1989Auszeichnung mit dem Oskar-Vogt-Preis für ihre Habilitationsschrift zur psychosozialen Lehrergesundheit
1990Gründung des Wohlfahrtsverbandes AWO, bis 1992 Landesvorsitzende
ab 1992Universitätsprofessorin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
1993-2007Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
1993Mitgründung des mitteldeutschen Instituts für Psychoanalyse Halle e. V. (MIP) zusammen mit Heinz Hennig und Hans-Joachim Maaz, Vorstandsmitgliedschaft  
seit 1994Prorektorin für Forschung
Gründungsmitglied der Mitteldeutschen Gesellschaft für Katathym-Imaginative Psychotherapie (MGKB), stellvertretender Vorsitz
Stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie (GPPMP)
Beitrag zur Gründung einer Arbeitsgruppe für Katathymes Bilderleben (AGKB) in der Gesellschaft für ärztliche Psychotherapie in der DDR zusammen mit Heinz Henning
Mitarbeit bei der Herausgabe der Fachzeitschrift »Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie« sowie der Reihe »Psychosoziale Medizin« im Hogrefe-Verlag
Forschungsfelder: Psychische Probleme bei Pädagogen, Formen von Traumata und Therapie bei politisch Verfolgten, Persönlichkeitsmerkmale als Indikatoren für Essstörungspotential bei Diabetes mellitus
seit 2017ambulante Mitarbeiterin für Psychotherapie und Psychoanalyse an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Auswahl Publikationen bis 1989

Die Veröffentlichung Prof. Fikentschers Forschungsergebnisse wurde eingeschränkt oder sogar verboten, was zu einer begrenzten wissenschaftlichen Veröffentlichung ihrer Arbeiten führte:

Fikentscher, E. (1969). Methodik sexualwissenschaftlicher Erhebungen Eine Studie zur Halleschen Umfrage über d. sexuelle Entwicklung klin. Medizinstudenten [Dissertation].

Fikentscher, E. (1986). Psychonervale Störungen bei Pädagogen: ein psychotherapeutisch-psychohygienischer Beitrag zu Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation [Habilitation].

Hallescher Fortbildungstag für Mittlere Medizinische Mitarbeiter in der Psychiatrie und Neurologie <3, 1987>. (1988). in: Fikentscher, E. (Hrsg.). Psychosoziale Probleme im Umgang mit Patienten und Angehörigen – Wege zur Besserung (=Materialien d. 3. Halleschen Fortbildungstages für Mittlere Medizin. Mitarb. in d. Psychiatrie u. Neurologie, 4. November 1987, Klinik u. Poliklinik für Psychiatrie u. Neurologie d. Bereiches Medizin d. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg) Wiss.-Publ. d. Martin-Luther-Univ.

 

Auswahl Publikationen nach 1989

Fikentscher, E. (1997). Integrative Psychotherapie – ausgewählte Methoden. Pabst.

Fikentscher, E., & Lukas, R. (1997). Formen von Traumata und deren Therapie bei politisch Verfolgten in der ehemaligen DDR. in: Psychotherapie: In Psychiatrie, Psychotherapeutischer Medizin Und Klinischer Psychologie.

Fikentscher, E., Konzag, T.-A., & Spittler-Schneiders, H. (2004). Trauma oder Lebensgeschichte? in: Psychotherapeut, Bd. 49(1). S. 51-54. https://doi.org/10.1007/s00278-003-0346-x.

Fikentscher, E. (2023). Altern ist nichts für Feiglinge. In: Psychotherapeuten und das Altern, S. 261-267. https://doi.org/10.1007/978-3-662-65228-2_22.

Quellen und Literatur

Geyer, M. (2011). Autorenkurzbiografien. in: Geyer, M. (Hrsg.), Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten 1945-1995. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 871-893.

Geyer, M. (2011). Der Oskar-Vogt-Preis (1982). in: Geyer, M. (Hrsg.), Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten 1945-1995. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 852.

Fikentscher, E., Hennig, H. (2011). Die Gründung der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik und des Institutes für Medizinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1990–2000. in: Geyer, M. (Hrsg.), Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten 1945-1995. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 852.

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