
Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Eberswalde
Errichtung und Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg
Ab 1862 wird die „Land-Irren-Anstalt Neustadt-Eberswalde“ nach Plänen des Architekten Martin Gropius errichtet. Im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg fungiert sie als Militärlazarett, während der NS-Zeit als Zwischenanstalt der „Euthanasie“-Aktion. Nach 1945 werden Teile von der Roten Armee genutzt. Zudem kommen eine Gehörlosenschule, ein Hygieneinstitut und eine Lehrerbildungsstätte auf dem Gelände unter. 1952 erhält die Einrichtung den Status eines Bezirksfachkrankenhauses für Psychiatrie und Neurologie. Wegen der räumlichen Enge entstehen viele Außenstellen.
Ausbau der Fachabteilungen
Unter der Leitung von Gustav Donalies wird 1952 eine neurologische Abteilung eröffnet. 1959 folgt eine EEG-Abteilung. Fritz Barylla, zwischen 1962 und 1975 Direktor, etabliert die spezialisierte Kinder- und Jugendpsychiatrie für Diagnostik und Therapie. In den 1970er Jahren bauen Horst Krüger eine Röntgenabteilung sowie ein Labor auf. 1976 folgt eine fachspezifische Intensivtherapiestation, die u. a. delirante und polytraumatisierte Patienten mit Schädelhirntraumen behandelt.
Herausforderungen und Sanierung nach 1990
Wie viele DDR-Einrichtungen leidet das Krankenhaus an räumlicher Enge, Personalmangel und Investitionsstau. Nach 1990 erfolgt die Sanierung der Gebäude und die Wiedereröffnung als „Martin Gropius Krankenhaus“. Nicht krankenhausbehandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten werden enthospitalisiert.

Quellen
Grimmberger, Angelika: Geschichte des Martin Gropius-Baus in Eberswalde, in: Schriftenreihe der DGGN, Bd. 21, Würzburg 2015, S. 15–21.
Bildlegenden:
Martin Gropius Krankenhaus. Quelle: Fotoarchiv der Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH, Martin Gropius Krankenhaus GmbH.