
Zentralklinik für Psychiatrie und Neurologie
Wilhelm-Griesinger, Berlin Biesdorf
Gründung und frühe Geschichte
1891 eröffnet die „Anstalt für Epileptische Wuhlgarten bei Biesdorf“. Ab 1928 fungiert die Einrichtung als allgemein-psychiatrische Anstalt für Kranke mit unterschiedlichen psychiatrischen Störungsbildern.
Neuorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt die Versorgung zunächst zum Stillstand, 1948 beginnt der Wiederaufbau und die Neuorganisation. Trotz Verstrickung in die NS-Krankentötungen wird Wilhelm Bender 1950 Leiter der Einrichtung. Unter ihm werden psychisch kranke Straftäter aufgenommen, eine Abteilung für chronisch Alkoholkranke wird eingerichtet, die Arbeitstherapie gewinnt an Bedeutung (Abb. 1 und 2).

Arbeitstherapie in der Elektroabteilung in der Einrichtung Wuhlgarten. Quelle: Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (Hg.): 75 Jahre Städtisches Krankenhaus Wuhlgarten Berlin: 1893–1968, Berlin 1969, S. 20.
Auswirkungen des Mauerbaus und Führungswechsel
Der Bau der Berliner Mauer führt zu einem Exodus des medizinischen Personals, was häufige Führungswechsel nach sich zieht. 1964 übernimmt Dietfried Müller-Hegemann die Leitung, fördert die wissenschaftliche Arbeit und öffnet die Stationen.
Therapeutische Erweiterungen und Umbenennung
1966 wird eine Psychotherapeutische Abteilung eröffnet, 1970 kommt die Musiktherapie als festes Element hinzu. 1968 erhält die Klinik anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens den Namen „Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus Berlin“ (Abb. 2).
Weiterentwicklung und Spezialisierung
1977 übernimmt Bernd Nickel die Leitung und setzt sich weiterhin für die Bekämpfung von Suchterkrankungen ein. Die Einrichtung wird in das zentrale DDR-Forschungsprojekt „Psychonervale Störungen“ eingebunden.
1992 wird die Zentralklinik vom Vivantes-Konzern übernommen und setzt ihre Weiterentwicklung fort.



Quellen
Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (Hg.): 75 Jahre Städtisches Krankenhaus Wuhlgarten Berlin: 1893–1968, Berlin 1969.
Bildlegenden:
1: Arbeitstherapie in der Elektroabteilung in der Einrichtung Wuhlgarten. Quelle: Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (Hg.): 75 Jahre Städtisches Krankenhaus Wuhlgarten Berlin: 1893–1968, Berlin 1969, S. 20.
2: Titelblatt der Broschüre Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (Hg.): 75 Jahre Städtisches Krankenhaus Wuhlgarten Berlin: 1893–1968, Berlin 1969.
3 und 4: 27.9.90 Berlin-Biesdorf: Die Bewegungstherapie ist Bestandteil der Entziehungskur in der Aufnahmestation für Alkoholkranke des „Wilhelm-Griesinger“-Krankenhauses in Biesdorf. Nach der akuten Krisenbewältigung lernen die Patienten wieder ihren Körper zu kontrollieren. Eine anschließende Arbeitstherapie soll helfen, zur Abstinenz zu motivieren. Quelle: BArch Bild 183-1990-0927-006 und 007, Berlin-Biesdorf, Krankenhaus, Bewegungstherapie.jpg