Max Sefrin

Max Sefrin (1913–2000)

Kaufmann, Offizier, Gesundheitsminister

Ein Kaufmann an der Spitze der DDR-Medizin

Mit 45 Jahren wurde Max Sefrin DDR-Gesundheitsminister. Sefrin war gelernter Kaufmann und hatte im 2. Weltkrieg für die deutsche Luftwaffe als Pilot gedient. Den Ministerposten erhielt er insbesondere wegen seiner CDU-Mitgliedschaft – ein Signal für die bürgerlich geprägte Ärzteschaft in der DDR. Ein persönlicher Bezug zum Medizinressort lässt sich für Sefrin kaum nachweisen. Alle wesentlichen Beschlüsse der Gesundheitspolitik wurden ohnehin vom ZK der SED erarbeitet. So blieb Sefrin in dem Amt blass und umstritten. Konflikte mit seiner Partei bescherte ihm auch die Funktion als stellvertretender Ministerpräsident, in der er vor allem der SED hörig sein musste.

„Sozialistisch leben“ heißt, gesund leben

Gesundheitskonferenz Weimar, Februar 1960

Die unmittelbare staatliche Leitungstätigkeit des Gesundheitswesens beschränkt sich deshalb vorwiegend auf Einzelgespräche mit leitenden Mitarbeitern und anderen Wissenschaftlern…

Zitat des Parteisekretärs über die Arbeit von Max Sefrin im Gesundheitsministerium, 1962

Porträt

191321. November in Stambach (Pfalz) geboren
1930 – 1932Kaufmännische Lehre
1932 – 1937Ausbildung Pilot Würzburg und Perleberg
1939 – 1945Deutsche Luftwaffe Oberfeldwebel
sowjetische Kriegsgefangenschaft
1945 – 1949Betriebsleiter Jüterbog und Stadtrat, Handel und Versorgung
1946Mitglied CDU
1949 – 1950Kommunales Wirtschaftsunternehmen Jüterbog
1950 – 1951Kreisrat Luckenwalde
1951Verwaltungsakademie „Walter Ulbricht“ Forst Zinna
1951 – 1959Sekretär, stellv. Generalsekretär CDU
seit 1952Mitglied CDU-Hauptvorstand
1952 – 1990Mitglied Volkskammer, bis 1958 Vorsitzender der CDU-Fraktion, Mitglied Wirtschaftsausschuss
1956 – 1989Mitglied Präsidium CDU-Hauptvorstand, ab 1966 stellv. Vorsitzender
1958 – 1971Gesundheitsminister DDR und stellv. Vorsitzender Ministerrat
200010. August gestorben

Auswahl Publikationen

Zu einigen Problemen der medizinischen Wissenschaft und ihre Aufgabe im entwickelten gesellschaftlichen System des Sozialismus (Studienmaterial aus dem Symposion „Sozialismus, wissenschaftlich-technische Revolution und Medizin“ vom 27. bis 28. Oktober 1967, Begrüßungsansprache)

Quellen und Literatur

BArch, DQ 1/5037.

BArch, DQ 1/20314.

BArch, MfS, AP 1940/92.

BArch, MfS, AP 10264/92.

Braun, J. (2023). Politische Medizin: Das Ministerium für Gesundheitswesen der DDR 1950 bis 1970. Wallstein.

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