Akteur

Heinz Hennig

Prof. Dr. phil. habil. Dipl.-Psych. Heinz Hennig (*1935)

Fachpsychologe der Medizin, Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker, Dozent für Katathym Imaginative Psychotherapie

Prof. Heinz Hennig gründet gemeinsam mit Dr. Erdmuthe Fikentscher und Dr. Hans-Joachim Maaz im Jahr 1993 das Mitteldeutsche Institut für Psychoanalyse (MIP). Das Institut wird als erstes Ausbildungsinstitut der neuen Bundesländer von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung anerkannt. Weiterhin ist Prof. Hennig Mitbegründer der DGAPT (Deutsche Gesellschaft für analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V.) und der „Weimarer Psychotherapiewoche“. Heinz Hennig ist Ehrenvorsitzender des MIP. Er arbeitet seit 1970 mit dem Katathymen Bilderleben, später „Katathym Imaginative Psychotherapie“ und praktiziert seit 2000 in eigener analytischer Praxis.

Porträt

1935geboren in Eberswalde
1949-1951Lehre als Elektriker
1951-1958Ausbildung als Lehrer für Grundschulen (Institut für Lehrerausbildung Halle), für Lehramt an Oberstufen (postgradual) und Studium an der Humboldt-Universität Berlin (Lehramt und Sonderpädagogik für Körperbehinderungen) mit Staatsexamen, danach pädagogische Arbeit insbesondere in Rehabilitations-Einrichtungen für spastische- und Querschnittslähmungen
1962-1967Psychologiestudium (Diplom) an der Karl-Marx-Universität Leipzig
1967Mitbegründer der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Station der „Universitätsklinik für Neurologie und Psychiatrie“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Anfang 1970er JahreEinführung des Katathymen Bilderlebens, (später „Katathym Imaginative Psychotherapie“, kurz KIP) als Verfahren in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Station der Universitätsklinik für Neurologie und Psychiatrie (Halle)
1970Promotion zum Dr. phil. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
1971Initiiert durch Prof. Helmut Rennert: Einführung des Faches „Medizinische Psychologie“ im Medizinstudium an der Universität Halle, später Übernahme der Leitung an der Lehrgruppe „Medizinische Psychologie“ an genannter Universität
1975Ernennung zum leitenden Klinischen Psychologen der damaligen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie der Universität Halle
1978Promotion B zum „Dr. sc. phil.“ unter Prof. H. Rennert, 1992 Umwandlung in Habilitation (Dr. phil. habil.) und Erteilung der Venia legendi für das Fachgebiet Medizinische Psychologie
Ab 1980Mitarbeit in unterschiedlichen Vorständen regionaler und überregionaler Arbeitsgruppen und Gesellschaften für Klinische Psychologie und Psychotherapie
1981/82Einjähriger Studien- und Arbeitsaufenthalt an der Klinik für Psychiatrie der Universität Budapest (Ungarn)
1981Staatlicher Abschluss als „Fachpsychologe der Medizin“, später Mitglied der Prüfungskommission Berlin
1981Erste Publikation eines Artikels zur Katathym Imaginativen Psychotherapie in der „Zeitschrift für Neurologie, Psychiatrie und medizinische Psychologie“ und Organisation von Fortbildungsseminaren für KIP in der gesamten DDR
1985Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben (AGKB-DDR); Kontakt mit und Besuche von Hanscarl Leuner; Berufung zum außerordentlichen Dozenten für „Medizinische Psychologie“ an der Universität Halle
1970er-1980er JahreTeilnahme an Aus- und Fortbildungsseminaren (u. a. Psychodynamische Verfahren, Verhaltenstherapie, suggestive Techniken) – danach eigenes Fortbildungsangebot in Halle über Sektionen (u.a. KIP, Dynamische Gruppentherapie)
1990Kongress zum Katathymen Bilderleben in Halle sowie Veröffentlichung eines Lehrbuches zum Thema (siehe Literatur unten), Hanscarl Leuner schreibt das Vorwort zum Buch
1993Mitbegründer des Mitteldeutsche Instituts für Psychoanalyse (MIP) gemeinsam mit Erdmuthe Fikentscher und Hans-Joachim Maaz; Anerkennung als Psychoanalytiker und Lehranalytiker, Tätigkeit im MIP (bis heute)
1993-2000Berufung zum Universitätsprofessor für Medizinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle; ebenso Ernennung zum Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie
1995Organisation mehrerer internationaler Kongresse, u.a. zur Kurzzeittherapie in Halle
Seit 2000Tätigkeit in eigener Praxis; Gründung der Baltischen Arbeitsgruppe für Katathym Imaginative Psychotherapie (BAKIP) gemeinsam mit dem Psychiater Georgi Belotserkowski (MD) in Estland und Organisation daran angeschlossener, jährlich stattfindender internationaler Seminare in Estland
heuteEhrenvorsitzender des MIP, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Katathym Imaginatives Bilderleben (DGKIP), Lehranalytiker und Supervisor am Mitteldeutschen Institut für Psychoanalyse und am Zentrum für Psychotherapie Halle (Saale)

Auswahl Publikationen bis 1989

Dober, B., & Hennig, H. (1971). Ergebnisse psychologischer Untersuchungen an kindlichen Schizophrenien. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 23, S. 65-71.

Hennig, H., Gaitzsch, U., & Dober, B. (1972). Ergebnisse katamnestischer Untersuehungen bei Enkopretikern im Kindesalter. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 24 (6), S. 355-363.

Hennig, H. (1976). Zu einigen Ergebnissen der Psychotherapie ängstlicher und phobischer Kinder und Jugendlicher mit Imaginationsverfahren. In: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie, 4, S. 272-285.

Hennig, H. (1978). Zu Fragen der Kombination verhaltenstherapeutischer Methoden mit Imaginationstechniken bei Kindern und Jugendlichen. In: Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, 72 (17).

Hennig, H. (1980). Zur Einbeziehung dynamischer Aspekte in den Verlauf psychotherapeutischer Imaginationen. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 32 (2), S. 99-103.

Hennig, H. (1982). Das Katathyme Bilderleben als psychotherapeutisches Imaginationsverfahren – Grundlagen und praktisches Vorgehen. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 34 (12), S. 738-744.

Hennig, H. (1983). Einige Probleme der Ausbildung und Selbsterfahrung mit psychotherapeutischen Imaginationen. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 35 (1), S. 23-26.

Hennig, H. (1985). Erfahrungen mit dem Katathymen Bilderleben als Gruppentherapie bei Jugendlichen. In: Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie, 37 (10), S. 604-608.

Hennig, H., Dober, B., Bielick, I., & Hausmann, U. (1987). Zur Problematik der Familienkonstellation bei psychiatrischen Patienten im Kindes-und Jugendalter (unter Berücksichtigung von Persönlichkeitsbesonderheiten). In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, 39 (9), S. 551-556.

Hennig, H. (1990). Psychotherapie mit dem Katathymen Bilderleben. Grundlagen und Praxis der psychotherapeutischen Arbeit mit dem Tagtraum. In: Seidel, K. & Nickel, B. (Hrsg.), Beiträge zur klinischen Neurologie und Psychiatrie. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiet der Psychiatrie und Neurologie, 55. Leipzig: Thieme.

Auswahl Publikationen nach 1989

Leuner, H., Hennig, H., Fikentscher, E. (Ed) (1993). Katathymes Bilderleben in der therapeutischen Praxis. Stuttgart: Schattauer.

Hennig, H. (Hrsg.). (1999). Katathym-imaginative Psychotherapie als analytischer Prozess. Pabst.

Dauer, S., Hennig, H. (Hrsg.). (1999). Arbeitslosigkeit und Gesundheit. In: mdv Mitteldeutscher Verlag Halle.

Hennig, H. (2007a). Zur Theorie und Praxis tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie mit Imaginationen – Psychotherapie mit dem Katathymen Bilderleben (KB). In: H. Hennig et al. (Hrsg.), Beziehung und therapeutische Imaginationen. Katathym Imaginative Psychotherapie als psychodynamischer Prozess. Ein Leitfaden (S. 15-114). Lengerich: Pabst Science Publishers.

Übersetzungen in die estnische und russische Sprache liegen vor.

Quellen und Literatur

Mitteldeutsches Institut für Psychoanalyse – Hennig

Hennig, Heinz – DGKIP

Geyer, M. (Hrsg.). (2011). Psychotherapie in Ostdeutschland: Geschichte und Geschichten 1945-1995. Vandenhoeck & Ruprecht.

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