
Phase 1 – 1945–1949
„Neubeginn“ und Wiederaufbau
Die Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs hatten enorme Auswirkungen auf die Psychiatrie. Durch die Ermordung psychisch Kranker im Rahmen des „Euthanasie“-Komplexes war ihre Zahl drastisch reduziert worden. Die Verhältnisse in den psychiatrischen Einrichtungen waren von Mangel und katastrophalen hygienischen Bedingungen geprägt. Die Sterberate war hoch. Fehlendes Personal verschärfte die Situation.
Mit der im Herbst 1945 auf Befehl der SMAD eingerichteten Deutschen Zentralverwaltung für das Gesundheitswesen (DZVG) war eine eigenständige Zentralbehörde geschaffen worden, die den Gesundheitsschutz umgestalten und das Gesundheitssystem neuordnen sollte. Die von der DZVG 1948 herausgegebenen „Richtlinien für die psychiatrische Fürsorge“ sollten den Wiederaufbau der psychiatrischen Versorgung für die einzelnen Länder der SBZ auf eine gemeinsame Grundlage stellen. Die wissenschaftliche Ausbildung und Forschung konnte mit der Wiedereröffnung der Universitäten ab 1945/46 beginnen.
08.05.1945
Ende des 2. Weltkriegs; Befreiung Deutschlands von der Naziherrschaft; Besetzung des Landes durch Siegermächte
22.07.1945
Bildung der Deutschen Zentralverwaltung für das Gesundheitswesen
in der Sowjetischen Besatzungszone und und Erlass der Befehle (Nr. 234 und 272) zum landesweiten Ausbau von Polikliniken und Krankenhäusern.
Der Befehl 272 bildet die Grundlage für (Wieder-) Errichtung einer von der Sozialversicherung getragenen Poliklinik (späteres Haus der Gesundheit, Berlin).
1945
17. Juli – 2. August: Potsdamer Abkommen
Die Staats- und Regierungschefs der USA, Sowjetunion und Großbritannien beschließen die Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Demokratisierung und Dezentralisierung Deutschlands. 25% des Staatsgebiets wird abgetrennt. Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus mittel- und osteuropäischen Regionen wird damit legalisiert.
1945
Reaktivierung psychiatrischer Anstalten in der SBZ
Von den 150.000 psychiatrischen Betten, die in Deutschland vor 1933 existierten, stehen Mitte 1945 noch knapp 30.000, in der SBZ nur 6.000 zur Verfügung. Teile der psychiatrischen Einrichtungen werden von der Roten Armee oder als Infektionsabteilungen genutzt. Nur sehr langsam setzt eine Normalisierung der Anstaltsbehandlung ein. Ein Grund ist, dass das medizinische Personal in der Mehrzahl als belastet eingestuft wird und sich bewähren muss. Die Wenigsten werden wegen ihrer Beteiligung an den Patientenmorden während der NS-Zeit zur Verantwortung gezogen. Ende 1947 steigt die Zahl der psychiatrischen Betten in der SBZ mit 14.000 auf mehr als das Doppelte gegenüber 1945 an.
1946
Gründung der SED
Gründung durch Vereinigung von SPD und KPD am 21./22. April 1946, Vorsitzende Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl. Zuständige Sekretäre für Gesundheitswesen: Helmut Lehmann, Paul Merker (beide 1946 – 49), Paul Wessel (1949 – 50). Abteilung Gesundheitspolitik, ab 1946 / ab 1947. Abteilung Gesundheitswesen in der Hauptabteilung Arbeit und Sozialfürsorge – Leitung: Hans Horst (1946), Hugo Gräf (1946 – 1949).
Erster „Euthanasie“-Prozess in der SBZ in Schwerin 
1946
Erste Arbeitstagung der Psychiater und Neurologen in der SBZ
22.–23. November: Auf Initiative der DZVG findet die erste Arbeitstagung der Psychiater und Neurologen statt. Diskutiert werden die „Organisation der Geisteskranken- und Psychopathen-Fürsorge und ihre(r) Therapie“.
1948
DVZG erlässt Richtlinien für die psychiatrische Fürsorge
Geregelt werden: 1. der „Betrieb in psychiatrischen Kliniken, 2. Familienfürsorge für Geisteskranke, 3. Nachgehende Fürsorge für Psychopathen, Geisteskranke, Schwachsinnige, Süchtige und Hirnverletzte.“
1948
Gründung der Regionalgesellschaften für Neurologie und Psychiatrie
in Jena, Leipzig, Berlin und Greifswald
Veröffentlichung der ersten Ausgabe der Zeitschrift für „Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie“ 
07.10.1949
Gründung der DDR

Phase 2 – 1950–1959
Indoktrination
Auf der Grundlage des Beschlusses „Intellektuelle und die Partei“ vom Februar 1948 initiierte die SED „Maßnahmen zur Heranbildung einer neuen demokratischen Intelligenz aus den Kreisen der Arbeiter und Bauern und ihre geistige Festigung auf der Grundlage des Marxismus“.
Es galt, die Leistungen der Sowjetwissenschaften besonders hervorzuheben. In der Medizin waren davon vor allem die neurowissenschaftlichen Fächer betroffen. Mit dem Ziel der forschungstheoretischen Neuausrichtung der Nervenheilkunde sollte die Lehre des russisch-sowjetischen Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow von der höheren Nerventätigkeit einseitig als Grundlage für die Wissenschaften vom Menschen etabliert werden. Sie blieb jedoch nur eine kurze Episode. Die fehlende politische Unterstützung nach dem Tod Stalins 1953, gekoppelt an eine unzureichende Anschlussfähigkeit für Forschung und Therapie ließen das „Experiment“ der Pawlowisierung schnell in den Hintergrund treten.
Auch das Bemühen, über die Personalpolitik politischen Einfluss innerhalb der universitären Medizin auszuüben, scheiterte vor dem Hintergrund der Abwanderung in die BRD. Das Ziel, Hochschullehrer zu rekrutieren, die fachlich kompetent, politisch loyal und sozial nicht den bürgerlichen Schichten entstammten, erwies sich vorerst als unrealistisch. Erst der Bau der Berliner Mauer 1961 brachte eine Stabilisierung, auch auf gesundheitspolitischer Ebene. Allerdings wurde damit der wissenschaftliche Austausch, vor allem mit Westdeutschland und dem nicht sozialistischen Ausland zunehmend behindert.
13.04.1951
Kongress der Psychiater und Neurologen in Berlin, veranstaltet vom Ministerium für Gesundheitswesen der DDR
13.–15. April: Hauptthemen: Pathologie der Rauschgiftsüchten, Neuritis und Neuralgie und Zur somatologischen Fundierung der Psychosen
05.10.1951
Verordnung über die Beschulung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit wesentlichen physischen und psychischen Mängeln (Einrichtung von Sonderschulen)
Gesetzesblatt der Deutschen Demokratischen Republik Nr. 122, S. 915.
18.12.1951
Erste Durchführungsbestimmung zu § 28 des Gesetzes der Arbeit. Einbeziehung der Schwerbeschädigten in den Produktionsprozess
Gesetzesblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Nr. 154, S. 1185-1187.
09.02.1952
Erste regionale Pawlowtagung in der DDR
Organisiert und durchgeführt wird die Pawlowtagung von der Tochtergesellschaft Dresden der medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften an der Universität Leipzig. Die wissenschaftliche Leitung übernimmt der deutsch-österreichische Physiologe Emil von Skramlik, Ordinarius für Physiologie an der Humboldt-Universität Berlin.
07.06.1952
Landestagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie an den Universitäten Greifswald und Rostock
7.–8. Juni
21.06.1952
Landestagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Leipzig in Chemnitz
Internationale Pawlowtagung in Leipzig 
05.03.1953
Tod von Josef Stalin
17.06.1953
Ein sich über fast die gesamte DDR erstreckender Volksaufstand wird mit Hilfe sowjetischer Panzer niedergeschlagen
15.01.1954
Arbeitstagung der Staatlichen Pawlow-Kommission in Leipzig
15.–17. Januar
12.05.1954
Anordnung über die Meldung von Körperbehinderungen, geistigen Störungen, Schädigungen des Sehvermögens und Schädigungen des Hörvermögens
29.05.1954
Verordnung über die Errichtung jugendpsychiatrischer Beratungsstellen
14.10.1954
Psychiater- und Neurologen-Tagung
14.–16. Oktober im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden, veranstaltet vom Ministerium für Gesundheitswesen der DDR
27.03.1955
Erste staatliche Jugendweihe
Die erste staatlich organisierte Jugendweihe „zur Unterstützung der kommunistischen Erziehung der Jugend im 8. Schuljahr“ findet in Ost-Berlin statt. Die Jugendweihe soll die Konfirmation/Firmung der christlichen Kirchen ablösen.
1955
Oktober / November 1955: Niederschlag des Volksaufstands gegen das kommunistische Regime in Ungarn
01.12.1955
Arbeitstagung der Staatlichen Pawlow-Kommission
1.–3. Dezember: Rahmenthema: Zentrale Regulation der Funktionen des Organismus; Die Themen der einzelnen Tage lauten: 1. Die Entwicklung der Nervenfunktionen in Phylo- und Ontogenese, 2. Kortiko-viszerale Beziehungen bei Herz- und Kreislauferkrankungen, 3. Individuelle Unterschiede in der Erregbarkeit des Nervensystems (typologische Besonderheiten).
1956
XX. Parteitag des KPDdSU mit „Entstalinisierungs-Rede“ von Nikita Chruschtschow
Gründung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR 
01.11.1956
Erste Tagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR in Dresden
01.–03. November: Auf Betreiben des Ministeriums für Gesundheitswesen findet in Dresden die erste Sitzung der neu gegründeten Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR statt. Die wissenschaftliche Leitung hat Rudolf Lemke aus Jena inne. Das Rahmenthema des ersten Tages widmet sich „Aphasie-Problemen“. Am zweiten Tag werden vorwiegend „Sprachprobleme in der Psychiatrie“ sowie am dritten Tag „Therapie der Psychosen“ besprochen. Lemke wird erster Vorsitzender der Gesellschaft. Der Vorstand setzt sich aus Helmuth Grage , Rudolf Lemke, Alexander Mette, Dietfried Müller-Hegmann, Karl Pönitz, Hanns Schwarz, Franz Günther von Stockert, Heinrich Stoltenhoff, Johannes Suckow, Rudolf Thiele und Herbert Weigel zusammen.
01.11.1956
Psychiater- und Neurologentagung in Jena
1.–3. November: veranstaltet vom Ministerium für Gesundheitswesen der DDR
Karl Leonhard folgt dem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin 
10.07.1959
Serienproduktion des Trabis beginnt
Der Kleinwagen-Zweitakter „Trabant“ mit Kunststoff-Karosserie („Rennpappe“) wird bis 1991 über drei Millionen Mal hergestellt. Die Wartezeit ab Bestellung beträgt 12 bis 15 Jahre.
22.10.1959
Zweite Tagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR in Dresden
22.–24. Oktober: Rahmenthema Tag 1: Entzündliche und toxische neurologische Erkrankungen, Wissenschaftlicher Leiter: Dietfried Müller-Hegemann, Leipzig; Rahmenthema Tag 2: Symptomatische und toxische Psychosen, Wissenschaftlicher Leiter: Karl Leonhard, Berlin; Rahmenthema Tag 3: Der Alkoholismus in neuropsychiatrischer Sicht, Wissenschaftlicher Leiter: Hanns Schwarz, Greifswald.
22.11.1959
Die erste Folge von „Unser Sandmännchen“ wird ausgestrahlt.

Phase 3 – 1960–1969
Therapeutischer Optimismus
Die Einführung der modernen Psychopharmaka ab Mitte der 1950er Jahre führte zu einer bedeutenden Erweiterung des therapeutischen Spektrums. Deren Relevanz für die Behandlung psychischer Erkrankungen wurde auch von den Verantwortlichen in der DDR schnell erkannt. 1959 stufte die Ärztekommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED in Zusammenarbeit mit dem Bereich Medizin des Forschungsrates der DDR und der Leitgruppe Pharmazie die Entwicklung von Psychopharmaka als einen „vordringlichen Forschungskomplex“ ein. Trotz Arzneimittelregulierungen und Lieferengpässen, die im Zuge der so genannten „Störfreimachung“ zu einem Verzicht aller nicht unbedingt notwendigen Importmedikamente aus kapitalistischen Ländern führten, waren somatische und hier vor allem psychopharmakologische Behandlungen seit den 1960er Jahren kaum mehr aus dem therapeutischen Alltag wegzudenken. Trotz unerwünschter Begleiterscheinungen und der Argumentation, in psychiatrischen Einrichtungen die Gitter aus Stahl nun durch chemische ersetzt zu haben, verstärkte sich der Einsatz von Neuroleptika, Antidepressiva und Tranquilizern zusehends.
Eine Gruppe reformpsychiatrisch orientierter und zumeist an peripheren Einrichtungen tätigen Psychiaterinnen und Psychiatern hatte Ende der 1950er Jahre die damit verbundene Chance einer aktivierenden Psychopharmakotherapie erkannt. Sie forderten deren Einsatz als einen Baustein zur Überwindung der Verwahrpsychiatrie. Ihre Interventionen führten 1963 zur Formulierung der „Rodewischer Thesen“.
1960
1963
29.05.1968
Stasi-Haftkrankenhaus in Berlin-Hohenschönhausen 
21.03.1960
Der „Schwarze Kanal“ hat Premiere.
Die politisch-agitatorische Sendereihe von Karl-Eduard von Schnitzler hat ihre letzte Sendung am 30.10.1989.
13.08.1961
Beginn Mauerbau
19.10.1961
Dritte Tagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR in Dresden
19.–21. Oktober: Rahmenthema Tag 1: Die psychiatrisch-neurologische Begutachtung, Wissenschaftlicher Leiter: Hanns Schwarz, Greifswald; Rahmenthema Tag 2: Die neurotischen Störungen des Kindesalters und ihre Behandlung, Wissenschaftlicher Leiter: Helmut Rennert, Halle
04.12.1962
Erster staatlicher Intershop wird eröffnet.
Im Intershop kann nur mit Westwährung bezahlt werden, nicht mit DDR-Mark. Günstig angeboten werden Westwaren (und solche DDR-Produkte, die ausschließlich für den Export bestimmt sind). Ab 1974 ist es DDR-Bürgern gestattet, D-Mark zu besitzen.
I. Internationales Symposium über psychiatrische Rehabilitation in Rodewisch (DDR) 
17.10.1963
Kongress der Psychiatrisch-Neurologischen Gesellschaft in der DDR
17.–19. Oktober: Unter der Gesamtleitung von Karl Leonhard (Charité) findet mit internationaler Beteiligung der 3. Kongress der Psychiatrisch-Neurologischen Gesellschaft in der DDR mit Themen zur Neurochemie, Einteilung und Prognose der endogenen Psychosen sowie Depressive Krankheitsbilder in Dresden statt. Themenkreise: Neurochemie, Einteilung und Prognose der endogenen Psychosen, Depressive Krankheitsbilder
21.09.1964
Drittes gerichtspsychiatrisches Symposion der Sektion forensische Psychiatrie in der wissenschaftlichen Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR
21.–23. September: Erläutert werden u.a. der psychiatrische Beitrag zum Strafrechtsentwurf in der DDR, ärztliche Beiträge zur Strafrechtsreform, zum Strafvollzug und zur Therapie Straffälliger in einer Reihe von Staaten Europas.
14.10.1965
Vierte Tagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der DDR in Dresden
14.–16. Oktober
1966
1966 – 1973: „Drüben“, ein Politmagazin des ZDF, berichtet über Politik, Wirtschaft, Kultur und Alltag in der DDR
15.07.1966
Konstituierung der Problemkommission „Psychiatrie und Neurologie“
Durch den stellvertretenden Gesundheitsministers Ludwig Mecklinger wird beim Rat für Planung und Koordinierung der medizinischen Wissenschaft in der DDR die Problemkommission „Psychiatrie und Neurologie“ gegründet. Zum Vorsitzenden wird Ehrig Lange, Dresden, zum Sekretär Karl Seidel, Dresden, berufen.
09.09.1966
Gründung des Collegium Internationale Activitatis Nervosae Superioris
Bei dem IV. Weltkongress für Psychiatrie in Madrid wird ein internationales Gremium für die Erforschung der höheren Nerventätigkeit (Collegium Internationale Activitatis Nervosae Superioris) als Sektion der Psychiatrischen Welt-Assoziation gegründet. Ein Ratsmitglied ist Dietfried Müller-Hegemann.
26.01.1967
Jubiläumssitzung der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie anläßlich des 100jährigen Bestehens
26.–28. Januar: Gleichzeitig soll des 150. Geburtstages von Wilhelm Griesinger und des 60jährigen Bestehens der Nervenklinik gedacht werden. Rahmenprogramm: Festliche Ansprachen und wissenschaftliche Vor träge prominenter Gäste, Wissenschaftliche Vorträge und Demonstrationen im Rahmen der gegenwärtigen Forschung der Nervenklinik, Vorträge aus dem Kreis der heutigen Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie
28.09.1967
Kongress der Psychiatrischen und Neurologischen Gesellschaft in der DDR in Dresden
28.–30. September: Mit internationaler Beteiligung findet der Kongress der Psychiatrischen und Neurologischen Gesellschaft in der DDR in Dresden statt. Schwerpunkte sind u.a. Fragen zur Sozialpsychiatrie und Rehabilitation.
03.10.1967
Symposium der Sektion Kinder-Neuro-Psychiatrie der Psychiatrisch-Neurologischen Gesellschaft in der DDR
3.–6. Oktober: Thema „Psychiatrische Probleme in der Pubertät“, Es ist zugleich das 2. Symposion der Arbeitsgruppe von Kinderpsychiatern sozialistischer Länder. Thematik: Somatische — psychologische — psychopathologische Probleme; abnorme Erlebnisreaktionen und abnorme Persönlichkeitsentwicklungen; Selbstmordprobleme in der Pubertät; Sexuelle Integration; Symptomatische Psychosen; Psychotherapie; Kinderneuropsychiatrie im Gesundheitswesen
Anordnung über die Durchführung und Finanzierung der Arbeitstherapie in den Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens 
11.06.1968
Gesetz über die Einweisung in stationäre Einrichtungen für psychisch Kranke 
26.06.1968
Arbeitstagung zu Grundsatzfragen der Behandlung Alkoholkranker 
1968
August: Beendigung des Prager Reformmodells eines „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“
15.08.1968
Richtlinie zur Anordnung über die Durchführung und Finanzierung der Arbeitstherapie in den Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Gesundheitswesen, Nr. 18, S. 136–137.
12.10.1968
Nationales Olympisches Komitee (NOK) der DDR wird voll anerkannt
Nach der vollen Anerkennung des NOK der DDR durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) marschiert die DDR-Mannschaft ab 1972 (München) unter der DDR-Staatsflagge auf. Schon 1968 waren bei den Olympischen Spielen zwei getrennte deutsche Mannschaften angetreten, allerdings noch unter einer gemeinsamen schwarz-rot-goldenen Flagge mit olympischen Ringen.
24.10.1968
Umbennung des Städtischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie Wuhlgarten in „Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus“ Berlin
aus Anlaß des 75jährigen Bestehens des Städtischen Krankenhauses
1969
Erarbeitung Forschungsprojekt „Psychosoziale und zentralnervöse Bedingungen der Stabilität und Störung von Verhalten und Leistung“
Teilprojekte:
1. Sozialpsychiatrische und biologische Untersuchungen an Schizophrenien und schziophrenähnlichen Psychosen (Ziel: „Erfassung sozialpsychiatrischer, entwicklungspsychologischer, persönlichkeitspsychologischer und biologischer Faktoren in der Ätiopathogenese von Psychosen unter den konkreten Bedingeungen der Gesellschaftsordnung in der DDR“;
2. Bedeutung der Sozial- und Umweltfaktoren für die Pathodynamik von Neurosen und Verhaltensabweichungen, insbesondere von dissozialem Verhalten und Korrelation zu hirnorganischen und anderen somatischen Schäden;
3. Früherfassung und Beeinflussung der cerebro-vasculären Insuffizienz.
03.10.1969
Der Fernsehturm wird eingeweiht.
Mit dem Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz errichtet die DDR das bis heute höchste deutsche Bauwerk (368 m). Bei Sonnenschein erscheint auf der stahlverkleideten Turmkugel durch Reflexion das christliche Symbol eines Kreuzes. Der Volkswitz deutet es als „Rache des Papstes“ an den gottlosen Erbauern.
04.10.1969
Kongress der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in Leipzig
02.–04. Oktober: Erstes Hauptthema: Neurologische Prinzipien der Psychiatrie, Zweites Hauptthema: Psychopharmakotherapie, Drittes Hauptthema: Psychotherapie für die Praxis. Helmut Rennert wird Vorsitzender der Gesellschaft und löst Karl Leonhard ab.

Phase 4 – 1970–1979
Zentrale Lenkung
Der internationalen Entwicklung im Kontext der Psychopharmakoforschung folgend, zeigte sich Ende der 1960er Jahre ein erneuter Trend der Biologisierung der Psychiatrie in der DDR. Ziel war es, biochemische, neurobiologische und neurophysiologische Forschungen schneller und gezielter in Anwendung zu bringen. Dazu schien es u. a. notwendig, verstärkt auf die Epidemiologie psychischer Störungen zu achten. Neben naturwissenschaftlichen Konzepten rückten somit auch Methoden zur Erfassung psychologischer und gesellschaftlicher Bedingungen psychischer Krankheiten in den Fokus. Eine einseitig naturwissenschaftliche Interpretation ihrer Ursachen wurde damit aufgegeben. Das bedeutete zugleich die Notwendigkeit eines einheitlichen ideologischen Bezugsrahmens. Mit dem vom Gesundheitsministerium 1969 ins Leben gerufenen Forschungsprojekt „Psychonervale Störungen“ sollten Modelle zur Verbesserung von Struktur und Funktion der territorialen und betrieblichen Versorgung unter besonderer Berücksichtigung der halbklinischen und ambulanten Betreuung entwickelt werden. Zudem galt es, unter Bezugnahme auf psycho- und soziotherapeutische Methoden die psychopharmakologische Behandlung zu optimieren und Variablen psychotherapeutischer Prozesse zu untersuchen. Die langfristige Erarbeitung marxistisch-leninistischer Grundlagen für Hauptprobleme des psychiatrischen Fachgebietes bildete die ideologische Klammer und zugleich Voraussetzung für die Überführung „westlicher“ psychiatrischer und psychotherapeutischer Konzepte in „sozialistische Behandlungsstrategien“.
1966
1966 – 1973: „Drüben“, ein Politmagazin des ZDF, berichtet über Politik, Wirtschaft, Kultur und Alltag in der DDR
18.03.1970
Beginn einer Phase innerdeutscher Entspannung und »neuer Bonner Ostpolitik«
Treffen des Bundeskanzlers Willy Brandt mit DDR-Ministerpräsident Willi Stoph in Erfurt.
19.03.1970
Erfurter Gipfeltreffen: Willy Brandt in Erfurt.
08.02.1971
Brandenburger Konferenz
8.-9. Februar: Die Abteilung Gesundheitspolitik des Zentralkomitees der SED veranstaltet eine zukunftsweisende Konferenz zur gesellschaftlichen Rolle von Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR mit dem Titel „Fragen der ideologischen Situation in den Fachgebieten Psychiatrie/Neurologie und Psychologie“ mit 300 Teilnehmenden in Brandenburg.
1971
Juni: 8. Parteitag der SED
Walter Ulbricht tritt von seinen Ämtern zurück, Erich Honecker wird neuer Generalsekretär der SED und des nationalen Verteidigungsrates.
23.09.1971
II. Zentraleuropäische Symposion für Neuro psychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie in Split/Jugoslawien
23.-25. September: Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie (AGNP) in Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zagreb
Themen sind: 1. Administrative und juristische Probleme der Psychopharmakologie 2. Methodologie der verschiedenen Teilgebiete der Psychopharmakologie 3. Fragen der Ausbildung in Psychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie 4. Neue Psychopharmaka
29.09.1971
Kongress der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR
29. September – 2. Oktober: Das Rahmenthema des in Dresden stattfindenden Kongresses lautete: Periphere Nervenerkrankungen und Myopathien.
20.10.1971
II. Internationales Symposion über Sozialpsychiatrie und Rehabilitation der psychiatrischen Patienten in Slantschev (Bulgarien)
20.–22. Oktober: Hauptthema: Allgemeine Probleme der extramuralen psychiatrischen Hilfe
07.09.1972
27. Kongreß der Ungarischen Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie 1972 in Budapest
7.–9. September: Hauptthemen: 1. Aktuelle Probleme der Sozialpsychiatrie 2. Störungen des Energiestoffwechsels des ZNS bei Nerven- u. Geisteskrankheiten 3. Freie Vorträge
03.05.1973
XXXI. Kongress der Polnischen Psychiatrischen Gesellschaft in Poznan
3.–4. Mai: Hauptthemen: 1. Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen (Allgemeine Organisation, Untersuchung, Probleme, stationäre Rehabilitation, ambulante Rehabilitation, Ausbildung des Rehabilitationspersonals) 2. Rehabilitation bei Alkoholismus (stationär, ambulant) 3. Drogensucht (Epidemiologie, Kliniken, Therapie, Prophylaxe)
1973
28. Juli – 5. August: X. Weltfestspiele in (Ost-)Berlin
04.10.1973
Drittes Symposion der Kinderpsychiater sozialistischer Länder in Sofia/VR Bulgarien
4.–6. Oktober: Thema: Kind und Schule — Epidemiologie, Früherfassung und Prophylaxe neuropsychischer Störungen
Folgende Referate sind vorgesehen: UdSSR: Persönlichkeitsentwicklung und ihre Störungen. Ergebnisse aus Zwillingsforschungen und Schulentwicklung. Somatopsychische Störungen. Elektrophysiologische Kriterien der Schulreife. DDR: Die Wirkung überhöhter Leistungsforderungen durch das Elternhaus. Störungen der intellektuellen Entwicklung und ihre Dynamik. Verhaltens- und Anpassungsstörungen bei hirnorganischen Schäden. CSSR: Praktikable Siebmethoden zur Früherfassung neuropsychischer Störungen. VR Polen: Psychopathische und psychopathieähnliche Störungen. Ungarische VR: Psychotische Zustände. VR Bulgarien: Neurosen und neurotische Entwicklungen.
09.10.1973
Anweisung über die Regelung des Taschengeldes für psychisch Kranke während des Aufenthaltes in psychiatrischen Krankenhäusern
11.12.1973
Plenum der Leitung der wissenschaftlichen Allunionsgesellschaft der Neuropathologen und Psychiater in Leningard
11.–13. Dezember: Hauptvorträge: Theoretische Fragen der Rehabilitation von Kranken und Invaliden (M. M. Kabanov), Methoden der Rehabilitation von psychisch Kranken und die Kriterien ihrer Effektivität (D. E. Melechov), Methoden der Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen und die Kriterien ihrer Effektivität (L. G. Stoljarova)
Erarbeitung von Thesen zur Begriffsbestimmung „Psychiatrische Rehabilitation“ durch die Arbeitsgruppe der „Sektion psychiatrisch neurologische Rehabilitation“ 
01.01.1974
Autokennzeichen „DDR“
DDR-Kraftfahrzeuge sind nicht mehr mit dem bisherigen internationalen Kennzeichen „D“ (für Deutschland) sondern mit „DDR“ gekennzeichnet.
1974
Errichtung eines Museums der Psychiatrie in der Bezirksnervenklinik Brandenburg
Die ständige Ausstellung soll dokumentieren, wie sich psychiatrische Institutionen und Therapieformen gesellschaftsbedingt gewandelt und entwickelt haben.
02.05.1974
Arbeitstagung „Therapeutische Gemeinschaft“ an der Bezirksnervenklinik Brandenburg
2.–3. Mai: Die Arbeitstagung „Therapeutische Gemeinschaft“ hat das Ziel, öffentlich über Veränderungsmöglichkeiten „im Innern“ der großen psychiatrischen Kliniken in der DDR zu diskutieren. Anliegen ist, darüber Erfahrungen auszutauschen, wie die programmatischen Ideen einer therapeutischen Gemeinschaft im Alltag des psychiatrischen Krankenhauses und Großkrankenhauses realisiert werden können. Eine erste 1974 entstandene Version der Vorschläge wird von politischer Seite kritisiert. Erst 1976 darf eine „entpolitisierte“ Fassung der „Brandenburger Thesen zur Therapeutischen Gemeinschaft“ veröffentlicht werden.
09.05.1974
Zweites Symposion über „Electroenzephalographie im Kindesalter“ mit internationaler Beteiligung in Leipzig
9.–10. Mai: Thematik: Beziehungen zwischen Tageszeit, Vigilanz und EEG 2. Bedeutung des EEG für Verlaufsbeurteilung und Prognose zentral nervöser Affektionen 3. Wertigkeit des EEG in der Differentialdiagnose raumfordernder Prozesse
22.06.1974
Fußballländerspiel DDR gegen BRD bei der WM
Im einzigen deutsch-deutschen Fußballduell besiegt in der Vorrunde der WM die DDR-Mannschaft den späteren Weltmeister mit 1:0. Das Siegestor schießt Jürgen Sparwasser (26). 1988 siedelt er in die Bundesrepublik über.
19.08.1974
WHO-Konferenz des regionalen Büros für Europa der Weltgesundheitsorganisation über Suizid und Suizidversuch bei jungen Menschen in Luxemburg
19.–23. August: Von seiten der DDR nahmen Karl Seidel, Berlin, und Bodo Barleben, Berlin teil.
1974
Berufung der Zentralen Fachgruppe für die Subspezialisierung Kinderneuropsychiatrie
Entsprechend der gesetzlichen Anordnung (Nr. 2 über die Weiterbildung der Ärzte und Zahnärzte — Subspezialisierung der Fachärzte und Fachzahnärzte — vom 23.05.1974 GBl. DDR I Nr. 30/1974, Seite 297-299) wurde vom Rektor der Akademie für ärztliche Fortbildung in der DDR Berlin-Lichtenberg die Zentrale Fachgruppe für die Subspezialisierung Kinderneuropsychiatrie berufen. Ihr gehörten an: Gerhard Göllnitz, Direktor der Abteilung Kinderneuropsychiatrie der Nervenklinik der Universität Rostock als Leiter der Gruppe, R. Bunge, Chefarzt der Klinik für Kinderneuropsychiatrie der Bezirksnervenklinik Brandenburg, Karl-Heinz Daute, Leiter der Neuropädiatrischen Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Jena, Gerda Jun, Leitende Ärztin des Dispensaires für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin-Lichtenberg, Ursula Kleinpeter, Oberärztin der Abteilung Kinderneuropsychiatrie der Nervenklinik der Universität Rostock, Helmut Patzer, Direktor der Kinderklinik der medizinischen Akademie Erfurt.
06.11.1974
Kongress der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR
06.–08. November: Das Rahmenthema des in Berlin stattfindenden Kongresses lautete: Akute Krankheitszustände und Notsituationen in der Neu rologie und Psychiatrie.
1974/1976: Brandenburger Thesen zur Therapeutischen Gemeinschaft 
1975
Zentrale Fachgruppe für die Subspezialisierung Kinderneuropsychiatrie wird berufen 
12.03.1975
Gründung der Arbeitsgemeinschaft Neurologie/Psychiatrie der Sektion innere Militärmedizin in der Gesellschaft für Militärmedizin der DDR im Zentralen Armeelazarett der NVA in Bad Saarow
Zum Leiter der Arbeitsgemeinschaft wurde Oberstleutnant Werner Bousseljot ernannt.
24.04.1975
Symposium der Sektion Gerichtliche Psychiatrie der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR an der Nervenklinik der Charité (Berlin)
24.–26. April: Thema: Psychiatrische Probleme der Alkoholkriminalität, Sexualkriminalität, Asozialität mit Grenzfragen zur Psychologie, Kriminalistik, Rechtswissenschaft und zu anderen Gesellschaftswissenschaften
1975
Psychiatrie-Enquête in der BRD
Der 1975 publizierte Bericht der Enquêtekommission zur Situation der Psychiatrie in der Bundesrepublik zog eine insgesamt erschütternde Bilanz. Im 1973 verfassten Zwischenbericht werden „elende“ Zustände und Umstände, die teilweise als menschenunwürdig bezeichnet werden, beschrieben. Die Situation in psychiatrischen Einrichtungen in der BUndesrepublik unterscheidet sich um diese Zeit kaum von denen in der DDR. Aber: Die Öffentlichkeit erfährt davon.
14.05.1975
Arbeitstagung für mittlere medizinische Fachkräfte der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in der Bezirksnervenklinik Brandenburg
16.10.1975
III. Kongreß der bulgarischen Neurologen, Psychiater und Neurochirurgen in Sofia
16.–18. Oktober: Hauptthemen: 1. Dystrophische und Stoffwechselkrankheiten des ZNS und des Muskelsystems. 2. Neurosen — pathogenetische, klinische, psychologische, soziale u. a. Aspekte. 3. Raumfordernde Prozesse der hinteren Schädelgrube
16.12.1975
VI. Allunionskongress der Neurologen und Psychiater der UdSSR in Moskau
16.–20. Dezember: Die vier Hauptthemen des Kongresses waren folgende: 1. Gefäßprozesse des Nervensystems. Unter diesem Thema standen insbesondere folgende Probleme zur Diskussion: Die pathogenetischen Mechanismen des Schlaganfalls, transitorische Störungen der zerebralen Durchblutung, Epidemiologie zerebrovaskulärer Erkrankungen. Im einzelnen wurden Fragen der Diagnostik, der Behandlung, Prophylaxe und Arbeitsfähigkeit bei Patienten mit Gefäßstörungen des Nervensystems behandelt. 2. Schizophrenie. Die Berichte bezogen sich auf den gegenwärtigen Stand der Schizophrenielehre, besonders in bezug auf psychopathologische, klinische und biologische Aspekte. Fragen der Epidemiologie und Behandlung der Schizophrenie nahmen breiten Raum ein. 3. Genetik nervaler und psychischer Störungen. Es erfolgten Beiträge zu genetischen Faktoren bei verschiedenen nervalen und psychischen Erkrankungen und hereditären Krankheiten des ZNS und des neuromuskulären Systems. 4. Die Organisation der psychiatrischen und neurologischen Betreuung. Die Berichte gaben Einblick in die Organisation und die verschiedenen Formen der Rehabilitation psychisch Kranker und neurologischer Patienten und den Ausbau der Dispensaire-Betreuung.
01.08.1976
Triumph bei Olympia
Im Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele von Montreal belegt die DDR hinter der UdSSR und vor den USA den zweiten Platz. Gleiches wiederholt sich 1988 bei den Sommerspielen in Seoul. Zur Steigerung ihres internationalen Ansehens fördert die DDR intensiv Leistungssportler, z. T. auch mit Doping.
02.10.1976
IV. Symposion der Kinderpsychiater sozialistischer Länder in Moskau
2.–4. Oktober: Thematik: Neurosen im Kindesalter, Unterthemen: Nosologische Kriterien der Neurosen im Kindesalter, Epidemiologie, Klinik, Fragen der Ätiologie und der Pathogenese, diagnostische Methoden, neurosenähnliche Störungen im Kindesalter, Differentialdiagnose, Therapie, Rehabilitationsformen
06.11.1976
Wolf Biermann wird ausgebürgert
Der regimekritische Sänger darf nach einem Gastspiel in Köln nicht in die DDR zurückkehren. Er wird ausgebürgert. Zahlreiche weitere DDR-Schriftsteller und Künstler protestieren und verlassen z. T. das Land.
1977
Kaffeekrise
Es kommt zu Versorgungsschwierigkeiten mit Kaffee.
Stiftung des „Karl-Bonhoeffer-Preises“ der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR 
22.10.1977
Internationaler Kongress der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in Karl-Marx-Stadt
20.–22. Oktober: Rahmenthema: Konzeptionen und Modelle der langfristigen Betreuung in der Nervenheilkunde; 4 Hauptthemen und Rundtischgespräch in Kooperation mit der Gesellschaft für Allgemeinmedizin der DDR und der Gesellschaft für Rehabilitation der DDR
26.10.1977
Internationale Konferenz der Sektion Innere Militärmedizin der Gesellschaft für Militärmedizin in Kooperation mit der Pharmakologischen Gesellschaft der DDR
Rahmenthemen: — Psychophysische Leistungsfähigkeit und Landesverteidigung — Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit durch Pharmaka — Methoden zur Objektivierung des Einflusses von Pharmaka auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit — Möglichkeiten der Beeinflussung neuraler adaptiver Prozesse durch Pharmaka — Der Einfluß von Anabolika auf die psychoysische Leistungsfähigkeit — Psychopharmaka und Leistungsfähigkeit
25.05.1978
Interdisziplinäre forensisch-psychiatrische Tagung an der der Humboldt-Universität Berlin
25. und 26. Mai: Themen: Psychiatrisch-psychologisch-strafrechtliche Probleme der Jugendkriminalität sowie Psychiatrisch-psychologisch-strafrechtliche Probleme des Verschuldens
1978
20. – 23. September 1978: „Karat“ gewinnt Grand Prix:
Beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden erringt die Rockmusikgruppe mit ihrem Lied: „Über sieben Brücken musst du geh’n“ den ersten Preis. Es wird auch in Westdeutschland sehr populär, wo die Gruppe – ebenso wie andere DDR-Künstler – verschiedentlich auftritt.
20.10.1978
Konstituierende Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Psychiatrie
20. und 21. Oktober: Auf Beschluss des Vorstandes der Gesellschaft für Geschichte der Medizin der DDR wurde innerhalb der genannten Gesellschaft eine Arbeitsgemeinschaft „Geschichte der Psychiatrie“ – Leiter Ulrich Trenckmann – gegründet. Die konstituierende Tagung fand in Bernburg statt mit Vorträgen zum Stand und den Aufgaben der Wissenschaftsgeschichtsschreibung des Fachgebietes. „Einen besonderen Akzent auf die Frage der Traditionspflege erhielt die Veranstaltung durch Besichtigung und anschließender konzeptioneller Diskussion der psychiatriehistorischen Sammlung, einschließlich der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus des Krankenhauses.“
29.11.1978
Herbsttagung der Medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie Magdeburg
Rahmenthema: Therapie in der Kinderneuropsychiatrie
16.05.1979
V. Brandenburger Schwesterntag
alljährliche zentrale Veranstaltung für die Krankenschwestern der Fachdisziplinen Psychiatrie und Neurologie
28.05.1979
Zweite Tagung der Arbeitsgruppe „Geschichte der Psychiatrie und Neurologie“ in Brandenburg
Thema: Die Entwicklung ambulanter und extramuraler Betreuungsformen in der Psychiatrie
07.12.1979
Arbeitstagung anlässlich des 10jährigen Bestehens des Fachkrankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Vitzenburg/Unstrut
Wissenschaftliche Tagung zum Thema: „Die Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen“
28.12.1979
Schneekatastrophe
72-stündiger Schneesturm im Norden der DDR, die Temperaturen stürzen um 30 Grad Celsius. Die Insel Rügen ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten, Urlauber wie Einwohner sind „gefangen“.
11.06.1985
Gründung der Arbeitsgruppe „Psychotherapie in der Psychiatrie“
Auf Beschluss des Vorstandes der Sektion Psychiatrie wird eine Arbeitsgruppe „Psychotherapie in der Psychiatrie“ gegründet. Als Leiter der Arbeitsgruppe wird Klaus Weise berufen. Stellvertreter ist Hans Eichhorn, Sekretär und Schriftführer Otto Bach.

Phase 5 – 1980–1989
Stagnation und Öffnung
Anfang der 1980er Jahre fiel die Bilanz der psychiatrischen Versorgung in der DDR ernüchternd aus. Das Einengen der Reformversuche in ein ideologisch und politisch viel zu enges Korsett hatte keine zukunftsfähigen Konzepte entstehen lassen. Trotz des Wissens um die Notwendigkeit peripherer psychiatrischer Betreuungsstrategien, dessen Schwerpunkte wesentlich in den Wohn- und Arbeitsbereich der Bevölkerung verlagert werden sollten und die sich sogar im Ministerratsbeschluss auf dem X. Parteitag der SED 1981 niederschlugen, war man meilenweit von einer dezentralisierten gemeindepsychiatrischen Struktur entfernt. Der psychiatrische Alltag war im Allgemeinen geprägt durch massive strukturelle Probleme und die teilweise desolaten Zuständen in den aus finanziellen Gründen und Mangel an Alternativen noch immer als notwendig erachteten psychiatrischen Großkrankenhäusern. Die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichem Anspruch und der Realität trat immer offener hervor: Eine menschenwürdige Unterbringung war häufig nicht mehr gegeben. Hinzu kam, dass viele chronisch kranke Patientinnen und Patienten, unter ihnen viele geistig Behinderte, deplatziert waren.
Trotz oder wegen der gesamtgesellschaftlichen Stagnation versuchten Einzelne den Versäumnissen der zentral gesteuerten Politik entgegenzutreten und nach notwendigen, häufig pragmatischen Lösungen vor Ort zu suchen. Daneben zeichnete sich eine Tendenz ab, ethische Prinzipien des Umgangs mit psychisch Kranken als Verhaltensorientierungen und Entscheidungshilfen in den psychiatrischen Alltag zu tragen – jenseits von Ablehnung, Furcht und Distanz.
20.02.1980
Konstituierende Sitzung des Vorstandes der Sektion Psychiatrie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in Leipzig
Festlegung der Vorstandsfunktionen: 1. Vorsitzender: Harro Wendt, Ärztlicher Direktor der Bezirksnervenklinik Uchtspringe, Stellvertretender Vorsitzender: Ehrig Lange, Direktor der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden, Schriftführer: Siegfried Schirmer, Ärztlicher Direktor der Bezirksnervenklinik Brandenburg
18.04.1980
Konstituierende Sitzung der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Industrie- und Umweltneuropsychiatrie
Leiter: W. Glatzel, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie der Universität Halle-Wittenberg, Halle/S., Stellvertreter: Leiter: H.-J. Zeller, Arbeitsgruppe Industrieneurologie am Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Berlin, Sekretär: Berhard Kunath, Neurologisch-Psychiatrische Klinik der Medizinischen Akademie Dresden, Dresden
21.05.1980
VI. Brandenburger Schwesterntag
21.–22.05.1980: Veranstaltung der Gesellschaft für ihre mittleren medizinischen Fachkräfte
1980
August: Solidarność-Bewegung in Polen
Die erfolgreiche Solidarność-Bewegung in Polen stellt den Machtanspruch der kommunistischen Parteien im gesamten Ostblock in Frage. Für DDR-Bürger wird die Einreise in die Volksrepublik Polen dadurch praktisch unmöglich.
31.10.1980
Gesamttagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in Berlin
In der Mitgliederversammlung werden die Gründung separater Sektionen Neurologie und Psychiatrie beschlossen. Dem internationalen Trend folgend, wird sowohl eine Differenzierung der Fachgebiete als auch der Fachgesellschaft vorangetrieben. Die Integration der Teilgebiete soll nicht aufgegeben werden. Grundsatzreferate: 1. Hans Szewczyk, Berlin: Medizinische Psychologie — Traditionsbeladenes Gebiet oder Ausdruck einer neuen Entwicklungsrichtung in der Medizin? 2. Harro Wendt, Uchtspringe: Aktuelle und perspektivische Fragen der Psychiatrie 3. Peter Feudell, Leipzig: Stand und Entwicklung der Neurologie 4. Gerhard Göllnitz, Rostock: Stand und Entwicklung der Kinderneuropsychiatrie
13.03.1981
Symposium über „Detoxikationsverfahren bei neuropsychiatrischen Erkrankungen“ an der Nervenklinik des Bereichs Medizin (Charité) der Humboldt-Universität
17.03.1981
Internationales Symposium über Entwicklungsaspekte in der Neurologie, Psychiatrie und Psychopathologie des Kindesalters an der Nervenklinik des Bereichs Medizin (Charité) der Humboldt-Universität Berlin
17.–19. März: Veranstalter: Sektion Kinderneuropsychiatrie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in der Zeit vom
20.05.1981
VII. Brandenburger Schwesterntag
Veranstaltung der Gesellschaft für die mittleren medizinischen Fachkräfte in der Neurologie und Psychiatrie
26.05.1981
Allunionskongress für Neurologie und Psychiatrie in Moskau
26.–30. Mai: Rahmenthemen: Organisation der psychiatrischen, narkologischen und neurologischen Versorgung der Bevölkerung. Neue Organisationsformen der psychiatrischen, narkologischen und neurologischen Hilfe und deren einzelne Abschnitte, Erhöhung der Effektivität psychiatrischer, narkologischer und neurologischer Einrichtungen. Methodische Aspekte der gerichtspsychiatrischen Begutachtung. 2. Derzeitige theoretische und methodologische Grundlagen der Lehre über Nerven- und psychiatrische Erkrankungen. 3. Alkoholismus: Pathogenese, Klinik, Verlauf. Epidemiologische Untersuchungen. Probleme der Therapie. 4. Angio-Neurologie Epidemiologie, Pathogenese, Methoden der Diagnostik, Therapie. 5. Erkrankungen des peripheren Nervensystems: Pathogenese, Diagnostik, Therapie.
1981
X. Parteitag der SED
„Ministerratsbeschluss, Direktive des Ministeriums für Gesundheitswesen (4.8.1981)“, u.a. basierend auf den Ergebnissen des Projekts „Psychonervale Störungen“ unter Klaus Weise.
02.11.1981
Erste Tagung der neu gegründeten „Sektion Psychiatrie“ innerhalb der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in Brandenburg
Thema: Strategien zur Vermeidung von Hospitalismus bei akut psychisch Kranken
1982
Gründung der Arbeitsgemeinschaft Geroneuropsychiatrie
05.05.1982
Drittes Symposium der Psychiater sozialistischer Länder anlässlich des 100jährigen Gründungsjubiläums der Universitätsnervenklinik Leipzig
5.–7. Mai: Unter Leitung der Psychiatrischen Klinik des Bereiches Medizin der Karl-Marx-Universität Leipzig findet das 3. Symposium der Psychiater sozialistischer Länder statt. Rahmenthematik: „Wege zur Optimierung der psychiatrischen Versorgung – historische, strukturelle und ethische Aspekte“
20.05.1982
VIII. Brandenburger Schwesterntag
20.–21. Mai: Zentrale Veranstaltung für die Fachschulkräfte in der Psychiatrie und Neurologie
23.09.1982
Zehntes Donau-Symposium für Psychiatrie in Magdeburg
23.–25. September: Hauptthema: Neurobiologische Aspekte in der Psychiatrie — Grundlagen, Klinik, Therapie
19.05.1983
IX. Brandenburger Schwesterntag
19.–20. Mai: Zentrale Veranstaltung der Gesellschaft für die medizinischen Fachschulkräfte
24.05.1983
VII. Symposium der sozialistischen Länder Europas über psychiatirische Rehabilitation
24.–27. Mai: Anlässlich des 20. Jahrestages der Veröffentlichung der Rodwischer Thesen findet in Rodewisch das VII. internationale Symposium zur psychiatrischen Rehabilitation statt. Es entsehen die „Rodewischer Thesen 1983“. Sie „unterstützen die offiziellen staatlichen Entwicklungsprogramme der Psychiatrie“ und präzisieren die Aufgaben und die Zielstellungen der psychiatrischen Rehabilitation.
05.10.1983
Arbeitstagung „Psychopathologie und Psychotherapie psychischer Erkrankungen im Jugendalter“ in Halle
25.10.1983
Udo Lindenberg gibt sein einziges DDR-Konzert vor dem Mauerfall
Eingeleitet hat den Auftritt FDJ-Chef Egon Krenz – und zwar als „Friedenskonzert“, da der despektierliche Songtext Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ SED-Chef Honecker verärgert hatte.
15.11.1983
Gesamttagung der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie in Magdeburg
15.—17. November, Rahmenthema: Integrative und interdisziplinäre Aspekte der Nervenheilkunde, insbesondere Konzeptionen und Modelle des Zusammenwirkens der neurologischen und psychiatrischen Facheinrichtungen einschließlich der Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters mit den benachbarten medizinischen Disziplinen in der stationären und ambulanten Betreuung. Neben den bereits bestehenden Sektionen für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters und für Medizinische Psychologie nahmen die neu gegründeten Sektionen für Psychiatrie und Neurologie ihre Arbeit auf.
21.03.1984
Internationale wissenschaftliche Veranstaltung zu Ehren von Karl Leonhard an der Psychiatrischen- und Nervenklinik des Bereiches Medizin (Charité) der Humboldt-Universität
Thema: „Klassifikation der endogenen Psychosen“
10.05.1984
Die Sowjetunion boykottiert die Olympiateilnahme in Los Angeles
19 Länder des Ostblocks schließen sich an, darunter die DDR. Die USA verweigerte ihre Teilnahme zuvor bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau.
27.09.1984
14. Jenaer Tagung für mittlere medizinische Fachkader in Gera
Rahmenthema: Psychologische Aspekte der Betreuung Nervenkranker
1985
Beginn der Ära Gorbatschow
21.05.1985
XI. Brandenburger Schwesterntag
21.–22. Mai: Zentrale Veranstaltung der Gesellschaft für die in der Neurologie und Psychiatrie tätigen medizinischen Fachschulkräfte, Themen: Situation chronisch Kranker und zum geschützten Wohnen, zur Rollenanforderung im psycho- und soziotherapeutischen Prozess und bei der Begegnung mit Suizidenten; Themen zur pflegerischen Sorgfaltspflicht und zur Krankenhaushygiene.
18.10.1985
Arbeitssymposium über „Aktuelle Aspekte der Neuropsychopharmakotherapie“
18.–19. Oktober: Die Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychiatrische Pharmakotherapie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR veranstaltet in Verbindung mit der Thüringer Gesell schaft für Psychiatrie und Neurologie ein Arbeitssymposium über „Aktuelle Aspekte der Neuropsychopharmakotherapie“ in Jena. Rahmenthemen 1. Methodologisch-methodische Fragen der Pharmakopsychiatrie 2. Trends in der psychiatrischen Pharmakotherapie 3. Ausgewählte Ergebnisse gegenwärtiger Untersuchungsvorhaben
07.04.1986
Gedenksitzung anlässlich des 80. Geburtstages von Rudolf Lemke
an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Neurologie „Hans Berger“ in Verbindung mit der Thüringer Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie
08.09.1986
Gemeinschaftstagung der Sektion Psychiatrie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR und der Arbeitsgemeinschaft „Organisation und Leitung psychiatrischer Einrichtungen“
8.–11. September in Neubrandenburg
14.11.1986
Vierter zentraler Erfahrungsaustausch therapeutischer Gruppen und Klubs abstinent lebender Alkohol- und Medikamentenabhängiger der DDR
14.–15. November in der Bezirknervenklinik Brandenburg
1987
Februar: Grundsatzrede Honeckers
Erich Honecker hält eine politische Grundsatzrede und vertritt die Überzeugung, die Perestroika Gorbatschows habe keine Bedeutung für die DDR mehr, da sich die 1970 begonnene Umorientierung in der Volkswirtschaft bereits bestens bewährt habe.
24.04.1987
II. Kongreß für Psychiatrie der sozialistischen Länder
24.-26. April in Varna (Bulgarien), Wissenschaftliches Programm-. 1. Psychopathologie des höheren Lebensalters. 2. Humanitäre und ethische Probleme der Psychiatrie. 3. Varia
12.10.1987
Brandenburger Fürsorgerinnentag
12.-14. Oktober: Zentrale Veranstaltung des Instituts für Weiterbildung mittlerer Medizinischer Fachkräfte für die in der Neurologie und Psychiatrie tätigen Fürsorgerinnen
12.10.1987
Viertes Arbeitssymposium für Neuropsychopharmakotherapie
30.-31. Oktober: Die Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychiatrische Pharmakotherapie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR veranstaltet gemeinsam mit der Thüringer Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie das 4. Arbeitssymposium für Neuropsychopharmakotherapie. Themen: l. Aktuelle Trends in der Neuropsychopharmakotherapie 2. Antidepressive Therapie 3. Varia
19.10.1987
Haldenslebener Fürsorgerinnentag
Thema: Familientherapie in der Psychiatrie
04.01.1988
Internationale Psychopharmakologische Konferenz aus Anlaß der 30. Jahrestagung der Tschechoslowakischen Psychopharmakologischen Gesellschaft
4. bis 8. Januar, Rahmenthemen: 1. Psychopharmakologie in historischer Perspektive 2. Methoden und Konzeptionen 3. Psychotrope Drogen in der Medizin 4. Aktuelle Trends auf der interdisziplinären Ebene der Psychopharmakologie
31.01.1988
Zehntes INTERMOSG-Symposium „Experimentelle und Klinische Neurosen“
31. Januar–5. Februar: Die internationale Arbeitsgruppe INTERMOSG führt in der Zeit in Berlin (Charité — Lehrzentrum) das 10. INTERMOSG-Symposium durch. Rahmenthemen: 1. Theoretische Probleme der Pathologie der höheren Nerventätigkeit 2. Ontogenetische Aspekte der höheren Nerventätigkeit 3. Neurochemische, neuromorphologische und neuroimmunologische Mechanismen von Stress und pathologischen Prozessen der höheren Nerventätigkeit 4. Stress und Alkohol 5. Therapiekonzepte für „Psychonervale Störungen“, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen
25. Jahrestag der Verabschiedung der „Rodewischer Thesen“ von 1963 
27.05.1988
Erstes Arbeitssymposium zu Fragen der „BrightLight“ (Phototherapie) in der Psychiatrie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Themen: 1. Grundlagen der „Bright-Light“ Therapie 2. Ausgewählte klinische Fragen
30.01.1989
Lehrgang der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR für Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt in der Bezirksnervenklinik Brandenburg
30. Januar–3. Februar, Thema: Morphologisch-topographische Grundlagen der Neurologie und Psychiatrie, Thematik: — Topographische Anatomie und Leitungslehre des ZNS (klinische Neuroanatomie) einschließlich Hirnpräparierkurs. — Neuropathologisch wichtige Krankheitsgruppen, Korrelation klinischer, paraklinischer und neuropathologischer Befunde.
25.05.1989
XIV. Brandenburger Schwesterntag
25.–26. Mai: Die alljährliche zentrale Veranstaltung für die Krankenschwestern der Fachdisziplinen Psychiatrie und Neurologie findet diesmal mit internationaler Beteiligung statt.
25.05.1989
Weiterbildungsveranstaltung der Bezirksnervenklinik Haldensleben in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation der Sektion Psychiatrie der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR
Thema: „Zum Freizeitverhalten geistig Behinderter und psychisch Kranker“. Die Veranstaltung richtet sich vorwiegend an Fürsorgerinnen, Gemeindeschwestern, ambulant und klinisch tätige Psychiater und Psychologen.
20.06.1989
Patienten- und Mitarbeiterkonferenz am BFKH Ueckermünde
20.–21. Juni: Das Bezirksfachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Ueckermünde (Direktor: Hans Eichhorn) veranstaltet eine landesweit ausgeschriebene Patienten- und Mitarbeiterkonferenz. Erstmalig wird der Versuch unternommen, auch Angestellte der Verwaltung, der Wirtschaft und der technischen Bereiche einzubeziehen. Folgende bis zur Konferenz noch genauer zu modifizierende Ausgangsthesen stecken den inhaltlichen Rahmen ab: 1. Wie demokratisch muß psychiatrische Pflege sein (Partnerschaft, Patientenräte)? 2. Von der Grundkrankenpflege zu Beziehungspflege 3. Kleingruppenarbeit in der Psychiatrie (Bezugsschwesternsystem) 4. Kultur und Freizeit im psychiatrischen Krankenhaus (Grundbedürfnisse) 5. Wohin mit den sexuellen Grundbedürfnissen?
09.09.1989
Gründung der Bürgerbewegung „Neues Forum“
15.09.1989
Fünftes Arbeitssymposium über Neuropsychiatrische Pharmakotherapie in Jena
Die Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychiatrische Pharmakotherapie der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR in Verbindung mit der Thüringer Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie veranstaltet das 5. Arbeitssymposium über Neuropsychiatrische Pharmakotherapie. Themen: Aktuelle Entwicklungslinien in der psychiatrischen Pharmakotherapie. Chrono biologie und chronomedizinische Therapiespezifik. Schlafstörungen und deren therapeutische Beeinflussung. „Bright-Light“-Therapie depressiver Erkrankungen.
09.10.1989
Demonstrationen in Leipzig
Rund 70.000 beteiligen sich an einem Demonstrationszug durch die Leipziger Innenstadt. Die Großdemonstration verläuft gewaltfrei.
23.10.1989
II. Brandenburger Fürsorgerinnentag
23.–25.10.: Der zweite Brandenburger Fürsorgerinnentag des Instituts für die Weiterbildung mittlerer medizinischer Fachkräfte für die in der Psychiatrie und Neurologie tätigen Fürsorgerinnen findet in Brandenburg/Havel statt.
24.10.1989
Symposium zum Thema „Psychosoziale Faktoren im Arbeitsprozeß und Gesundheit“ in Dresden
24.–27. Oktober, Thema: Zum Freizeitverhalten geistig Behinderter und psychisch Kranker. Die Veranstaltung richtet sich vorwiegend an Fürsorgerinnen, Gemeindeschwestern, ambulant und klinisch tätige Psychiater und Psychologen.
09.11.1989
Tag des Mauerfalls
04.12.1989
IV. Rostocker Psychiatrietage in Ahrenshoop
4.—6. Dezember: Die IV. Rostocker Psychiatrietage finden vom in Ährenshoop/Darß statt. Sie beschäftigen sich mit der Thematik „Depressive Erkrankungen: Diagnostische Konzepte und therapeutische Strategien“.
13.12.1989
20jähriges Bestehens des Fachkrankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie Vitzenburg/Unstrut
Aus Anlaß des 20jährigen Bestehens des Fachkrankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie Vitzenburg/U. findet eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema: Die tägliche Arbeit mit geistig behinderten Kindern aus sozialpsychiatrischer Sicht, statt. Die Rahmenthemen sind: 1. Das geistig behinderte Kind im psychiatrischen Krankenhaus 2. Verhaltenstherapeutische Möglichkeiten zur positiven Beeinflussung geistig behinderter Kinder und Jugendlicher 3. Die Sexualität geistig behinderter Kinder und Jugendlicher.

Phase 6 – 1990–1995
Transformation
Die Kettenreaktion von Ereignissen 1989/90 ließ das sozialistische Regime in der DDR innerhalb kurzer Zeit kollabieren. Die Transformation im Gesundheitswesen der DDR führte im Prozess der deutschen Vereinigung zu einer raschen und kompromisslosen Abwicklung der ostdeutschen Gegebenheiten. Das westdeutsche Gesundheitssystem wurde weitgehend übernommen, das ostdeutsche wegen seiner Einbindung in das Staats- und Gesellschaftssystem mit der Durchsetzung gesundheitspolitischer Ziele von Staat und Partei hingegen kritisiert.
09.06.1990
Gründung der „Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde in der DDR“ 
30.06.1990
Währungsunion von BRD und DDR
03.10.1990
Wiedervereinigung Deutschlands